25. Mai 2023
Azubi-Wohnheim in Paderborn: Jetzt an einem Strang ziehen
Paderborner Delegation besucht Azubiwerk in Hamburg – Wirtschaftsförderung sieht in Azubi-Wohnheim die Antwort auf den Fachkräftemangel
Paderborn, 25.05.2023. Eine Delegation aus Verwaltung, Politik und Gewerkschaft besuchte am Dienstag das Azubiwerk in Hamburg, um weitere Erkenntnisse für die geplante Realisierung eines Azubi-Wohnheims in Paderborn zu gewinnen. Die Exkursion fand im Rahmen der Bemühungen statt, die Infrastruktur für die berufliche Ausbildung in Paderborn zu stärken und eine Antwort auf den Fachkräftemangel zu geben.
Die gemeinnützige Stiftung Auszubildendenwerk betreibt seit 2016 Wohnheime für Auszubildende in Hamburg. Mittlerweile umfasst das Angebot drei Standorte, die Platz für insgesamt 560 Azubis bieten. Der Bedarf ist noch lange nicht gestillt, machte der Stiftungsvorsitzende, Patrick Fronczek, den Paderborner Gästen deutlich. Das Azubiwerk erhalte jedes Jahr rund 4.000 Bewerbungen. Diese kommen dabei nicht nur aus Hamburg, sondern aus der ganzen Welt. Nächsten Sommer werde man daher ein weiteres Wohnheim in Hamburg eröffnen. Das Besondere am Konzept: Neben günstigem Wohnraum bietet die Stiftung vor allem vielfältige Beratungs- und pädagogische Unterstützungsangebote an. Die Bewohnerinnen und Bewohner haben rund um die Uhr Ansprechpartnerinnen vor Ort, die sie bei Fragen und Problemen unterstützen.
Berufsausbildung in Paderborn noch attraktiver machen
Monika Bürger, Leiterin des Haupt- und Personalamts der Stadt Paderborn, betonte die Bedeutung dieses Angebots: „Der Besuch des Azubiwerks in Hamburg hat gezeigt, dass mit solch einem Angebot ein guter Beitrag geleistet werden kann, attraktive Rahmenbedingungen für duale Ausbildungsgänge in Wirtschaft und Verwaltung zu schaffen.“
Ein Modell, das auch in Paderborn Zukunft hat, sagt Uwe Schoop, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Paderborn: „Mit einem Azubi-Wohnheim leisten wir einen wesentlichen Baustein, um die duale Berufsausbildung in Paderborn noch attraktiver zu machen und damit den Standort und die Unternehmen insgesamt weiter zu stärken.“
"Wir müssen jetzt handeln"
Nach einer Fachtagung im September, vielen Gesprächen und zwei Exkursionen ins Azubiwerk Hamburg und in den pings Azubikampus in Fulda steht auch für Catharina Scherhans, Stadtsprecherin der Grünen und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der WFG fest, dass es einen enormen Bedarf an Plätzen in Azubiwohnheimen gibt, die mehr als nur eine Schlafmöglichkeit darstellen: „Es gibt gute Konzepte, die aufgreifen, was sich junge Menschen wünschen“, so Scherhans. „Wir müssen jetzt handeln, ein Alleinstellungsmerkmal für den Standort schaffen und dafür sorgen, Paderborn noch attraktiver zu gestalten.“ Dies sei gerade für kleine und mittelständische Unternehmen enorm wichtig.
„Mit einem attraktiven, bezahlbaren Wohnangebot für auswärtige Azubis würde der Standort Paderborn deutlich gewinnen und ein wesentlicher Beitrag dazu geleistet, junge Menschen für eine duale Ausbildung zu gewinnen“, ist auch Martin Pantke (SPD), 3. stv. Bürgermeister und Vorsitzender des Sozialausschusses, vom Konzept überzeugt.
Fachkräfte für die Stadt Paderborn gewinnen
Mechthild Pleininger (CDU), Mitglied im Aufsichtsrat der WFG, betont: „Azubi-Wohnheime sind eine gute und sinnvolle Möglichkeit, Fachkräfte für die Stadt Paderborn zu gewinnen und zu sichern. Wichtig ist ein gutes Zusammenspiel von Stadt, Arbeitgebern sowie Kammern und Verbänden.“
Wichtig für die weitere Entwicklung sei es jetzt, „ dass wir alle an einem Strang ziehen“, sagt Gewerkschaftssekretärin Clea Stille vom DGB. Dann „können wir hoffentlich bald das erste Azubi-Wohnheim in Paderborn eröffnen.“
Foto (WFG/Tobias Vorwerk): v.l. Patrick Fronczek (Azubiwerk Hamburg), Uwe Schoop (Geschäftsführer WFG Paderborn), Clea Stille (DGB Gewerkschaftssekretärin), Uwe Dedek (Azubiwerk Hamburg), Mechthild Pleininger (CDU, Aufsichtsratsmitglied WFG), Catharina Scherhans (Stadtsprecherin der Grünen und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der WFG), Monika Bürger (Leiterin des Haupt- und Personalamts der Stadt Paderborn), Beate Wilper (zdi.Paderborn) und Martin Pantke (3. stv. Bürgermeister und Vorsitzender des Sozialausschusses der Stadt Paderborn).
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