Regiebuch für die Paderborner Innenstadt mit Leben füllen

Wie soll die Innenstadt der Zukunft aussehen? Das war eine Frage beim Innenstadtcamp auf dem Schulhof des Gymnasiums Theodorianum am vergangenen Samstag. Alle waren eingeladen, sich aktiv an der zukünftigen Gestaltung der Paderborner Innenstadt zu beteiligen und Ideen und Vorschläge einzubringen.

"Nach der Verabschiedung des Memorandums Innenstadt möchten wir jetzt mit dem Innenstadtcamp den nächsten Schritt gehen und Bürgerinnen und Bürger sowie die Innenstadtakteure noch stärker in die Innenstadtentwicklung einbeziehen", so die Technische Beigeordnete der Stadt Paderborn, Claudia Warnecke. Im Memorandum Innenstadt seien drei zentrale Handlungsfelder für die Innenstadtentwicklung identifiziert worden, denen jetzt mit Hilfe des Innenstadtcamps Kontur verliehen werden solle.

Gemeinsam mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern möchte die Stadt die Zukunftsvisionen des Memorandums bewerten und Projekte im öffentlichen Raum sammeln, welche die Paderborner Innenstadt in Richtung der im Memorandum aufgeführten Ziele bringen.

So konnten Interessierte beispielsweise auf dem Schulhof ein Legomodell ihrer Stadt der Zukunft bauen und den Experten an verschiedenen Beteiligungsstationen ihre Wünsche, Hinweise, Ideen und Projekte für die verschiedenen Teilräume der Innenstadt mit auf den Weg geben. Außerdem wurden vier Schlüsselprojekte in einer Projektschau vorgestellt. Darunter auch der Bau des neuen Stadthauses sowie die Bewerbung Paderborns um das Europäische Kulturerbe-Siegel. Drei Workshop-Sessions mit Jugendgruppen haben am Vormittag gemeinschaftlich ein Blick in die Zukunft der Innenstadt geworfen und geschaut, was sich Jugendliche für die Innenstadt der Zukunft wünschen. Christoph Gockel-Böhner vom Paderborner Kulturamt zeigte auf, wie Kultur die Innenstadt erlebenswert machen kann, und Dr. Marco Trienes, Geschäftsführer der Paderborner Wirtschaftsförderungsgesellschaft, stellte die Neuausrichtung des Citymanagements vor. Moderiert wurden die Beiträge von Sven Lohmeyer, vom Büro Urbanista. Das Büros für Stadtentwicklung und urbane Zukunftsstrategien aus Hamburg begleitet federführend diesen Prozess zur Entwicklung der Paderborner Innenstadt.

Bereits am Vorabend trafen sich verantwortliche Akteure aus Handel, Politik und öffentlichem Leben zur Innenstadtkonferenz in der Aula des Gymnasiums Theodorianums. Hier wurden gelungene Beispiele aus anderen Innenstädten vorgestellt. So berichteten Alexander Illenseer, Geschäftsführer Marketing Osnabrück, über den Wandel im Citymanagement in seiner Stadt, und Nathalie Alischer vom Fraunhofer Institut stellte neue Träger und Konzepte für die Heilbronner Innenstadt am Beispiel des „urban Innovation hub“ vor. Wie ein altes Parkhaus von einer Genossenschaft zu neuem Leben erweckt wird, erläuterte Bjorge Köhler, Vorstand der Gröninger Hof eG Hamburg. In einer Gesprächsrunde wurden langfristige Perspektiven für die Innenstadtentwicklung diskutiert und Fragen dazu aus dem Publikum beantwortet. Der Fokus lag auf der strategischen Ausrichtung und zukünftigen Orientierung für das Memorandum Innenstadt. Die in den zwei zuvor stattgefundenen Innenstadtkonferenzen festgelegten Aufgaben, sollen nun in konkrete Schritte und Maßnahmen umgesetzt werden und in einer Art Regiebuch zusammengefasst und mit Leben gefüllt werden. Das Innenstadtcamp war dazu ein gelungener Auftakt.

Für alle Bürgerinnen und Bürger, die nicht vor Ort teilnehmen konnten, startete parallel zum Innenstadtcamp eine Online-Beteiligung. Bis zum 7. Oktober können hier Ideen und Anregungen zur Innenstadtentwicklung eingebracht werden. Dank einer Übersetzungsfunktion können auch fremdsprachige Bürgerinnen einfach teilnehmen.

Alle Informationen zur Veranstaltung sowie der Zugang zur Online-Beteiligung sind unter www.paderborn.de/innenstadt zu finden.

Foto (Miriam Brune/Stadt Paderborn): Beim Innenstadtcamp stellten am vergangenen Samstag (v. l.) Brigitte Zacharias, Amt für Umweltschutz und Grünflächen, Christoph Gockel-Böhner, Kulturamt, Claudia Warnecke, Technische Beigeordnete, Dr. Marco Trienes, Wirtschaftsförderung Paderborn und Johanna Jablonski, Projektleitung Stadthaus ihre Projekte vor und motivierten zur Bürgerbeteiligung.