23. April 2025
Regiopolregion Paderborn e.V. zu Besuch auf dem Areal des Paderborner Zukunftsquartiers

Die regionale Bedeutung des Paderborner Zukunftsquartiers – Vernetzung von Stadt und Region
Auf Einladung des Regiopolregion Paderborn e.V. kamen rund 30 Vertreterinnen und Vertreter aus den Mitgliedskommunen und dem Kreis der Fördermitglieder in der ehemaligen Kantine auf dem Areal des Zukunftsquartiers an der Driburger Straße in Paderborn zusammen, um sich über den aktuellen Entwicklungsstand und die Bedeutung des Zukunftsquartiers für die Region zu informieren.
„Wir freuen uns sehr, Sie auf dem ehemaligen Kasernengelände und künftigem neuen Paderborner Stadtteil, dem Zukunftsquartier, begrüßen zu dürfen“, mit diesen Worten empfing Paderborns Bürgermeister Michael Dreier, zugleich Vorstandsvorsitzender des Regiopolregion Paderborn e.V., die Anwesenden. Das Zukunftsquartier bietet als Stadtentwicklungsprojekt die Chance, Paderborn als zukunftsorientierte, urbane Regiopole neu auf der Landkarte innovativer Großstädte sichtbar werden zu lassen – damit Paderborn und die gesamte Region auch in Zukunft interessant bleiben für kreative und agile Zielgruppen. „In Zukunft wird die enge Zusammenarbeit aller Städte und Gemeinden in der Region immer weiter an Bedeutung gewinnen. Denn nur so kann eine stabile Stadt-Umland Beziehung aufrechterhalten werden und die Stadt Paderborn auch zukünftig ein funktionierendes Oberzentrum für die gesamte Region bleiben“, so Dreier. Auf dem Areal des Zukunftsquartiers sollen in den nächsten Jahren ca. 7.000 Bewohnerinnen und Bewohner Platz finden und insgesamt etwa 4.000 Arbeitsplätze entstehen.
Mit dem Ankauf der ehemaligen Kasernenfläche an der Driburger Straße im vergangenen Jahr erreichte die Stadt Paderborn den nächsten Meilenstein in der Entwicklung des Areals als zukunftsweisendes Stadtentwicklungsprojekt von europäischem Rang. „Hier wird ein maximal gemischter und produktiver Stadtteil in den nächsten Jahren entstehen, der aktiv das Klima schützt, auf Kreislaufwirtschaft setzt, der Mobilität von morgen Raum gibt und als Reallabor eine maximal anpassungsfähige und gemeinschaftliche Stadtentwicklung erprobt“, so die Technische Beigeordnete der Stadt Paderborn, Claudia Warnecke. „Mit dem Zukunftsquartier wird ein Mehrwert sowohl für die Stadt als auch die Region angestrebt“, so Warnecke weiter, „die Vernetzung von Stadt und Region stellte von Anfang an eines der Leitziele für das Zukunftsquartier dar“.
Auf die Rolle des Zukunftsquartiers für die Universität Paderborn und die Bedeutung der Universität Paderborn für die Region ging anschließend in seinem Vortrag der Vizepräsident für Transfer und Nachhaltigkeit, Prof. Dr. René Fahr, ein. Darin hob er insbesondere die überregionale Strahlkraft des Start-up Campus OWL hervor, wo seit Anfang des vergangenen Jahres die Universität Paderborn mit ihrem Gründungszentrum, der garage33/TECUP, Räumlichkeiten bezogen hat. „Das Zukunftsquartier bietet die Chance zu zeigen, dass in Paderborn etwas Besonderes passiert und so Paderborn als spannenden Ort für Fachkräfte und Studierende zu positionieren“, so Fahr. Zudem gewinnen „Wohlfühlfaktoren“ bei der Studienortwahl für die Studierenden immer mehr an Bedeutung. Hier punktet die Universität Paderborn u.a. mit kurzen Wegen auf dem Campus und ins Stadtgebiet. Mit dem Zukunftsquartier werden weitere campusnahe Freizeit- und Aufenthaltsangebote mit hoher Lebensqualität für Studierende entstehen. Zudem bietet das Zukunftsquartier die Chance, Stadt und Universität neu zu vernetzen.
Die Zukunft der Mobilität war anschließend Thema des Vortrages von Prof. Dr. Thomas Tröster, Vizepräsident für Forschung und akademische Karrierewege und Mitglied des erweiterten Vorstandes des Vereins Neue Mobilität Paderborn e.V. (kurz: NeMo). Dieses Netzwerk aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, das erste autonome, nachhaltige und sozial gerechte Mobilitätsökosystem Deutschlands zu schaffen. „Im ersten Schritt geht es darum, im Rahmen des Projekts NeMo.bil das autonome Fahren auf die Straße zu bringen“, so Tröster, Initiator der „Neuen Mobilität Paderborn“. Für die Entwicklung einer Flotte selbstfahrender Kleinfahrzeuge in Leichtbauweise für den öffentlichen Personennahverkehr werden zeitnah voraussichtlich Bereiche des Zukunftsquartiers Teststrecke werden. Nach erfolgreicher Straßenzulassung sollen dann die sog. Cabs die Beförderung auf der ersten und letzten Meile sicherstellen und sich für längere Strecken zum Beispiel für Überlandfahrten zu einem Konvoi vereinen, der von einem größeren Fahrzeug (dem sog. Pro) gezogen wird. „Im Sommer dieses Jahres will NeMo ein automatisiert fahrendes Cab vorstellen, das wenig später mit einem Sicherheitsfahrer im öffentlichen Raum unterwegs sein wird“, so Tröster.
Die besondere Bedeutung des Zukunftsquartiers für den Innovationsstandort Paderborn und die Region betonte der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Paderborn, Dr. Marco Trienes. „Das Zukunftsquartier wird in sieben Teilquartiere gegliedert, die jeweils individuelle Profile haben und somit auch eine unterschiedliche Bandbreite an Nutzungen vorweisen werden“, so Trienes, „es wird ein Mosaik von Flächen für Innovation und Technologietransfer verteilt über das gesamte Zukunftsquartier entstehen.“ In dieser Innovationslandschaft sollen innovative Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen eine neue Heimat finden. Ein weiterer, wichtiger Baustein in der Innovationslandschaft wird ein Innovations- und Gründungszentrum werden, mit dem Anschlussangebote an den bereits existierenden Start-up Campus OWL geschaffen werden. Des Weiteren stellte Dr. Trienes indirekte und direkte Effekte des Zukunftsquartiers für den Wirtschafts- und Innovationsstandort Paderborn und die Region dar wie beispielsweise die entstehenden Vorteile durch open innovation, Imageeffekte und Fachkräftegewinnung. Aktuell findet mit der Gründung einer Zukunftsquartier Entwicklungsgesellschaft ZQE und der Etablierung eines Ökosystems der beteiligten Akteure ein weiterer wichtiger Schritt statt, der auch den Übergang von der Planungs- zur Entwicklungsphase markiert.
Den interessanten Nachmittag rundete die Möglichkeit zu einem begleiteten Rundgang über das Gelände des künftigen Zukunftsquartiers ab.
Der Regiopolregion Paderborn e.V. zählt 29 Kommunen als Mitglieder sowie 11 Fördermitglieder. Er hat sich zum Ziel gesetzt, die Kooperation in der Regiopolregion Paderborn zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Akteuren sowie auf politischer und Verwaltungsebene zu fördern, die Regiopolregion Paderborn durch geeignete Maßnahmen im Standortwettbewerb zu stärken und sie mit ihren regionalen Potenzialen zu vermarkten. Weitere Informationen unter: www.regiopolregion-paderborn.de.