19. Dezember 2025
Förderung für das interkommunale Industrie- und Gewerbegebiet in Borchen

Die Gemeinde Borchen erhält über 30 Millionen Euro Förderung um die Fläche „Im Klee“ zu erschließen, die im Regionalplan OWL als interkommunales Industrie- und Gewerbegebiet von überregionaler Bedeutung vorgesehen ist. Die geplanten Gesamtausgaben von rund 53,9 Mio. Euro werden durch eine Zuwendung von rund 33,5 Mio. Euro aus den Mitteln des Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramms NRW (Bund-Länder Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur) unterstützt.
Das Land Nordrhein-Westfalen betreibt eine aktive Struktur- und Industriepolitik, um Wachstumsimpulse zu setzen. Dazu gehört unter anderem, Flächen für die Ansiedlung und Erweiterung von Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Ziel dieser Standortentwicklung ist es, attraktive Ansiedlungs- und Erweiterungsflächen für Unternehmen anzubieten sowie durch deren Ansiedlung oder Erweiterung das örtliche Angebot an Arbeitsplätzen und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit vor Ort zu stärken.
Für die Ansiedlung von Industriebetrieben wird regelmäßig eine größere, zusammenhängende Fläche benötigt. Flächenintensive Ansiedlungsvorhaben von interessierten Unternehmen müssen daher im Rahmen aktiver Industriepolitik frühzeitig entwickelt und vorgehalten werden. Im Regierungsbezirk Detmold im Allgemeinen und im Kreis Paderborn im Besonderen sind nur wenige Flächenkontingente vorhanden, um derartige Ansiedlungen realisieren zu können.
Stefan-Oliver Strate, Bürgermeister der Stadt Paderborn: „Diese Förderung gibt unserem gemeinsamen Projekt weiter Auftrieb. Mein Dank gilt dem Land NRW, das sich sehr engagiert in die Entwicklung des Gewerbegebietes eingebringt. Die enge und gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Borchen zeigt auch, dass wir Kommunen gemeinsam stark sind und Projekte vorantreiben können, die der ganzen Region zu Gute kommen. Ich bin fest davon überzeugt, dass aufgrund der sehr guten Lage und der durchdachten Planung das Interesse der Wirtschaft an diesem interkommunalen Gewerbe- und Industriegebiet hoch sein wird.“
Die Förderung für das interkommunale Industrie- und Gewerbegebiet hat die Gemeinde Borchen beantragt, die Stadt Paderborn wird sich an der Erschließung des Gebiets beteiligen. Die Fläche ist circa 36 Hektar (ha) groß und liegt im südlichen Bereich der Gemarkung Alfen zwischen der Landstraße L 756, der Kreisstraße K 21 und den Straßen „Judenweg“, „Am Kleeberg“ und dem „Schorenweg“. Die Planung und Umsetzung wird mit Unterstützung der Landesgesellschaft NRW.URBAN verfolgt.
Für das interkommunale Industrie- und Gewerbegebiet wird die vorhandene Topografie in drei Plateaus erschlossen. Die geplante Aufteilung in verschiedene Plateaus bietet dabei die Möglichkeit, flexibel auf die variierenden Flächenbedarfe von Unternehmen zu reagieren und die Plateaus entsprechend auch in Teilflächen zu veräußern. Insgesamt entstehen circa. 29,8 ha Flächen zum Verkauf an Unternehmen, die sich „Im Klee“ ansiedeln wollen. Die übrigen Flächenanteile, wie beispielweise Plateaurampen oder Straßen, bleiben im öffentlichen Eigentum.
Teil der Förderung sind Ausgaben für Erschließungsmaßnahmen an den drei vorgesehenen Plateaus für Verkehrsanlagen zum Anschluss an das bestehende Verkehrssystem, Entwässerungskanäle, Notwasserkanäle und Versickerungsanlagen. Zudem werden Kosten für die Herrichtung von Ausgleichsflächen und verschiedener Baunebenkosten gefördert. Die beiden Kommunen nehmen die Erschließung in ihrer Kernverwaltung wahr, ohne eine besondere Gesellschaft des Privatrechts zu bilden. Hierzu wurde ein öffentlich-rechtlicher Vertrag geschlossen, unter anderem ist darin die Finanzierung geregelt, die durch die Gemeinde Borchen zu 64,27 Prozent und durch die Stadt Paderborn zu 35,73 Prozent getragen wird.
Das nördliche Plateau 1 soll für die Ansiedlung von mittelgroßen Gewerbe- und Industriebetrieben dienen. Hierzu sind vier Teilgrundstücke von 1 ha bis 1,7 ha vorgesehen. Insgesamt entstehen auf diesem Plateau 5,58 ha Gewerbefläche für die Unternehmensansiedlung. Aufgrund der Erschließung mit einer Stichstraße ist hier die Ansiedlung mehrerer Betriebe mit durchschnittlichem Flächenbedarf möglich. Das mittlere Plateau 2 mit circa 14,95 ha ist als größte zusammenhängende Fläche für die Ansiedlung von flächenintensiven Unternehmen mit großen zusammenhängenden Produktionsprozessen vorgesehen. In der Flächenplanung sind hier zwei separate Grundstücke von 5 ha und 9 ha vorgesehen. Hiermit kann auf diesem Plateau insgesamt auch den Bedürfnissen der größten Ansiedlungsvorhaben entsprochen werden. Das südliche Plateau 3 ist unmittelbar an das Verkehrsnetz angeschlossen und soll mit Teilflächen von 2,1 bis 3,5 ha an Unternehmen veräußert werden. Dabei entstehen Gewerbeflächen von circa 8,75 ha.
Diese vielfältigen Flächenzuschnitte bieten Gelegenheit, den Anforderungen unterschiedlicher Produktionsprozesse und Wirtschaftszweige zu entsprechen. Gerade das größte Plateau 2 bietet Ansiedlungsmöglichkeiten für großflächige Industrie, die im Regierungsbezirk Detmold anderweitig nur schwer umsetzbar sind.
Dr. Marco Trienes, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Paderborn: „Die Entwicklung des interkommunalen Industrie- und Gewerbegebiets ‚Im Klee‘ eröffnet uns hervorragende Möglichkeiten, Industriebetriebe mit hoher Wertschöpfungstiefe, Arbeitsplatzschaffung und Innovationskraft anzusiedeln. Die großen zusammenhängenden Industrieflächen verfügen über eine sehr gute verkehrliche Anbindung und bieten optimale Vermarktungschancen. Das interkommunale Industrie- und Gewerbegebiet ‚Im Klee‘ steht zudem für eine ergebnisorientierte und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Kommunen Paderborn und Borchen, der Bezirksregierung Detmold und dem Land Nordrhein-Westfalen.“


