30. März 2023
Mehr Mut für E-Sport in Paderborn
Im Vergleich zu den USA oder einigen asiatischen Ländern hat Deutschland im E-Sport noch Aufholbedarf. Gleichwohl gibt es auch im Bundesgebiet zahlreiche Projekte, die professionell das gesamte Feld rund um das organisierte Spielen von Videospielen verfolgen. In einer gemeinsamen Veranstaltung der Wirtschaftsförderung Paderborn (WFG) und der Stabsstelle Digitalisierung der Stadt Paderborn wurden am Freitag, 24. März, zehn Projekte aus ganz Deutschland im Paderborner Rathaus vorgestellt. Im Anschluss diskutierten die Teilnehmenden darüber, welchen Platz der E-Sport in Paderborn zukünftig einnehmen könnte. Das Fazit: E-Sport ist weit mehr als nur Gaming.
In seiner Begrüßung machte WFG-Geschäftsführer Frank Wolters vor den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung, Politik, Bildung, Kultur und Sport deutlich, welche Bedeutung der E-Sport nicht nur für die wirtschaftliche Entwicklung einer Stadt haben kann: „Das Thema E-Sport ist im Koalitionsvertrag fest verankert. Die gesamte Bandbreite, die dieses Thema abbildet, kann gezielt für die Ansprache junger Menschen und zukünftiger Fachkräfte genutzt werden. Gleichzeitig werden persönliche Skills weiterentwickelt, soziale Teilhabe ermöglicht und die Kommunikation zwischen Jung und Alt gefördert.“, so Wolters bei seinem letzten öffentlichen Auftritt als WFG-Geschäftsführer.
„Das Thema E-Sport ist im Koalitionsvertrag fest verankert. Die gesamte Bandbreite, die dieses Thema abbildet, kann gezielt für die Ansprache junger Menschen und zukünftiger Fachkräfte genutzt werden. Gleichzeitig werden persönliche Skills weiterentwickelt, soziale Teilhabe ermöglicht und die Kommunikation zwischen Jung und Alt gefördert.“, sagt WFG-Geschäftsführer Frank Wolters. (Fotos: Tobias Vorwerk/WFG)
E-Sport in der Schule
Wie E-Sport im schulischen Umfeld eingesetzt werden kann, präsentierte Nikolas Ehm, Informatiklehrer am Gymnasium Norf in Neuss. Dort ist die E-Sport-AG fester Bestandteil schulischer Angebote. Mindestens einmal die Woche treffen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der E-Sport-AG dazu vor Ort, um auf Konsolen und PCs gemeinsam kompetitiv zu spielen, einander zu coachen, gemeinsame Spielzüge zu entwickeln, oder über Beamer zusammen Spiele zu analysieren, Stärken und Schwächen anderer Teams zu finden und Strategien für zukünftige Matches zu entwickeln.
Risiken im Blick behalten
Andy Franke, Vorsitzender des Vereins Gaming in Order e.V., stellt den Verein vor.
Aus Leverkusen zu Gast war Andy Franke, Vorsitzender des Vereins Gaming in Order e.V.. Dieser setzt sich dafür ein, E-Sport zu fördern und präventiv gegen die Gaming Disorder vorzugehen, eine seit 2018 anerkannte Krankheit. „Wir klären auf und helfen, Warnsignale einer problematischen Mediennutzung zu erkennen und richtig zu deuten“, sagt Franke. Ziel des Vereins sei insbesondere, den E-Sport mit einem pädagogisch sinnvollen Gesamtkonzept zugänglich zu machen.
Gamification im Recruiting
Niklas Timmermann, Geschäftsführer von SkillShot aus Osnabrück, stellte vor, wie sein Unternehmen mittels Gamification dafür sorgt, dass die Bewerberzahlen bei seiner Kundschaft in die Höhe gehen. Für einen Kunden habe er beispielsweise die Möglichkeit geschaffen, das Firmengebäude per VR zu besichtigen und sich in jedem Büro umzusehen. Gleichzeitig werden bei der Besichtigung kurze Gespräche und Tests angeboten, in denen die Bewerberinnen und Bewerber per Highscore Ranking gegeneinander antreten können.
Entwicklung vor Ort fördern
Weitere Beispiele aus dem E-Sport kamen aus der E-Sport Factory Osnabrück, dem E-Sport Verein Rhein Neckar, dem Landeszentrum für E-Sport Schleswig-Holstein, dem Verein Bayer 05 Uerdingen, der Doppelpass Digital GmbH und auch dem SC Paderborn 07.
Jürgen Janke von der WFG und Mitveranstalter Florian Eikenberg von der Stabsstelle Digitalisierung zeigten sich von der Vorstellung und den Diskussionen vor Ort bestätigt: "Wir haben in Paderborn ein unglaublich hohes Potential, weil viele der Akteure ein Interesse daran haben. Woran es aktuell noch fehlt, ist eine intensivere Vernetzung und der Mut, etwas zu machen", so Janke. Daran werde man in Zukunft weiterarbeiten und ein Forum zum Austausch bereitstellen. Erste Anfragen von Schulen und Unternehmen aus Paderborn habe man bei der Wirtschaftsförderung bereits erhalten.
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