22. Februar 2022
Drohnentechnologie für die Stadt Paderborn
Was haben der Algorithmus, der die Airbus-Roboter steuert, das deutsche Mautsystem und die Amsterdamer Verkehrsplanung gemeinsam? "Ihre Programmierung stammt aus Paderborn", berichtet Ulrich Wilmsmann, Betriebsleiter und verantwortlich für die Themen KI, BigData und Geo Analytics bei der Firma Atos in Paderborn und Central Europe.
Als eines der weltweit führenden IT Unternehmen mit mehr als 100.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von über 11 Milliarden Euro setzt sich Atos nach eigenen Angaben dafür ein, die "Zukunft der Informationstechnologie mitzugestalten."
Rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten am Atos-Standort Paderborn an dieser Zukunft. Große Kunden sind unter anderem das Bundesamt für Güterverkehr, diverse Polizei-Einrichtungen in Deutschland und auch die Bundeswehr, für die Atos Ende Dezember 2021 in München einen leistungsfähigen Prototyp zur Drohnen-Aufklärung im sogenannten "Gläsernen Gefechtsfeld" international vorgestellt hat. Die Paderborner IT-Expertinnen und -Experten von Atos beteiligten sich insbesondere bei der Entwicklung von KI-Algorithmen und der Softwareprogrammierung an der militärischen Technologie, die die Basis für viele weitere Entwicklungen, auch in der zivilen Nutzung von Drohnen darstellt.
Die Planung und Steuerung der Drohnensysteme ermöglicht es, das Einsatzfeld dynamisch darzustellen. Quelle: Atos
Drohnen während des Demonstrationsflugs im Rahmen der Forschungsstudie ErzUntGlas“ (Erzeugung eines Gläsernen Gefechtsfeld zur Unterstützung dynamischer Operationen), am Bundeswehr-Standort Manching. Quelle: Atos
Flugbereiche festlegen und "no-fly-zones" einrichten
Auf Einladung des Unternehmens besuchten Bürgermeister Michael Dreier und Wirtschaftsförderer Frank Wolters den Atos-Standort Paderborn, um sich über mögliche Anwendungsfälle im Bereich der Drohnentechnologie für die Stadt auszutauschen. "Zahlreiche EU-Verordnungen und -Gesetze definieren, teilweise ab sofort, einheitliche Grundregeln für alle EU-Länder", erklärt Ulrich Wilmsmann. Für Kommunen sei es daher von großer Bedeutung, Flugbereiche festzulegen und stadtspezifische "no-fly-zones" sowie kommerzielle Start- und Landeplätze anzudenken, um nicht von EU-Recht überlagert zu werden, so Wilmsmann. Schon jetzt engagiert sich Atos im Drohnenumfeld vor Ort, beispielsweise im Förderprojekt ArGUS auch mit dem SC Paderborn.
Von der Liefer- über die Lastdrohne bis zum Flugtaxi: "Die Drohnentechnologie ist ein spannendes Feld, in dem wir uns als digitale Leitkommune zukunftsorientiert positionieren können", sagt Bürgermeister Michael Dreier. Um sich dem Thema zu nähern, müsse man, beginnend mit der Bevölkerung und den IT-Spezialisten, "nach und nach für die neuen Technologien sensibilisieren." Nur wenn intelligente Strukturen, wie beispielsweise Flugkorridore, und klare Standards vor Ort existieren, sei eine sichere und sinnvolle Nutzung möglich, so Dreier.
Paderborn zukunftsfähig mitgestalten
Um über mögliche Anwendungsfälle in Paderborn zu sprechen, moderiert die Wirtschaftsförderung zurzeit einen Prozess, in dem die IT-Spezialisten von Atos Möglichkeiten vorstellen, die Technologie am Standort zu etablieren. "Für uns steht dabei ganz klar im Fokus, den Standort Paderborn zukunftsfähig mitzugestalten", erklärt Ulrich Wilmsmann von Atos. Wirtschaftsförderer Frank Wolters begrüßt das Standortbekenntnis: "Unternehmen, die kreativ vor Ort mitwirken, Perspektiven und Know-how einbringen, können sich jederzeit mit uns in Verbindung setzen, um gemeinsam an der Zukunft zu arbeiten."
Foto: Bürgermeister Michael Dreier (3.v.r.) und Wirtschaftsförderer Frank Wolters (rechts) zum Unternehmensbesuch am Atos-Standort Paderborn mit den Atos-Mitarbeitern (v.l.) Thomas Bierhoff, Gaby Antpoehler, Ulli Wilmsmann, Mathias Kopp und Detlef Manske. Foto: Tobias Vorwerk/WFG
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