30. September 2021
Kreis Paderborn: Der Arbeitsmarkt im September 2021
„Die Arbeitsmarktentwicklung im Kreis Paderborn ist im September 2021 besonders positiv. Die deutliche Herbstbelebung als saisonaler Effekt kommt hier mit der aktuell positiven Pandemiesituation zusammen und sorgen für einen starken Aufschwung. Tatsächlich sind sowohl absolute Arbeitslosenzahlen als auch Arbeitslosenquote niedriger als im September 2019 – also im letzten September vor der Pandemie. Eine sehr erfreuliche Nachricht“, analysiert Heinz Thiele, Leiter der Paderborner Arbeitsagentur.
Auffallend ist: „Ein starker Rückgang der Arbeitslosigkeit ist vor allem im Bereich der Arbeitslosenversicherung – also eher bei den Kurzzeitarbeitslosen – zu erkennen. Zwar profitieren auch die Langzeitarbeitslosen von diesem Aufschwung aber die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit rückt wieder verstärkt in den Fokus. Gerade deshalb müssen die Agentur für Arbeit und das Jobcenter verstärkt daran arbeiten, auch die Langzeitarbeitslosen gut und nachhaltig in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren.
Die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt ist auch auf der Stellenseite erkennbar: Mit 48,2 Prozent oder 1.006 Stellen mehr im Bestand zeichnet sich ein ganz anderes Bild ab als noch im Vorjahr. Die Besetzung der Arbeitsstellen wird eine zunehmende Herausforderung im Rahmen der zurückgehenden Arbeitslosigkeit “, fügt er hinzu.
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Kreis Paderborn im September 2021 gesunken. Insgesamt waren 8.367 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 771 Personen oder 8,4 Prozent weniger. Im Vergleich zum September des Vorjahres sinkt die Zahl der Arbeitslosen um 1.998 Personen bzw. 19,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im September 2021 4,8 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 5,9 Prozent (-1,1 Prozentpunkte).
Im September 2021 (Stand: 26.09.2021) wurden von Unternehmen aus dem Kreis Paderborn 15 Anzeigen über Kurzarbeit eingereicht. In diesen Anzeigen sind 385 Personen als potenziell von Kurzarbeit betroffene Mitarbeiter benannt. (Im Vormonat August waren es 13 Anzeigen und 81 Personen).
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung wurden in diesem Monat 2.601 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat verringert um 433 Personen bzw. 14,3 Prozent. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Verringerung um 1.862 Personen oder 41,7 Prozent.
In der Grundsicherung sind 338 Arbeitslose weniger als im Vormonat und 136 weniger als im Vorjahr zu verzeichnen. Im Verhältnis entspricht dies -5,5 Prozent zum Vormonat bzw. -2,3 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt sind es 5.766 Personen und damit 68,9 Prozent aller Arbeitslosen, die zur Grundsicherung gemäß SGB II zählen.
762 Arbeitslose sind im Berichtsmonat im Kreis Paderborn unter 25 Jahre alt. Im Vormonat waren dies noch 151 mehr und im gleichen Monat des Vorjahres 229 mehr arbeitslose junge Menschen. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf -16,5 Prozent zum vorherigen Monat bzw. -23,1 Prozent im Vorjahresvergleich.
Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat gesunken (-151 Personen oder -4,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 447 Arbeitslose weniger (-12,3 Prozent). Insgesamt sind 3.182 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Paderborn betroffen.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Kreis Paderborn im Berichtsmonat gesunken. 3.675 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 89,2 Prozent (3.277 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 125 Langzeitarbeitslose weniger. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 354 Personen.
Unternehmen aus dem Kreis haben in diesem Monat 730 Stellen gemeldet (+91 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 3.092 offene Stellen, 170 mehr als im Vormonat und 1.006 mehr als im Vorjahresmonat.
DER ARBEITSMARKT IN OSTWESTFALEN-LIPPE
Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im Vergleich zum Vormonat mit -3.103 Personen um -4,9 Prozent auf insgesamt 59.913 Personen gesunken. Das ist innerhalb der letzten sechs Jahre der höchste prozentuale Rückgang von August auf September, der Schwung nach der jährlichen Sommerpause fällt in diesem Jahr besonders deutlich aus, die Aufholbewegung nach der Lockerung pandemiebedingter Einschränkungen setzt sich fort. Im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2020 ist die Arbeitslosigkeit von August auf September um -3,7 Prozent gesunken.
Der Bestand an arbeitslosen Personen nähert sich schrittweise dem Vorkrisen-Niveau an, bleibt jedoch weiterhin erhöht. So waren im September 2020 in der Arbeitsmarktregion Ostwestfalen-Lippe 15,4 Prozent oder 10.915 Menschen mehr ohne Arbeit registriert. Im Vergleich zu der Zeit vor den pandemiebedingten Einschränkungen (September 2019) liegt die Arbeitslosigkeit aktuell um 2,0 Prozent oder 1.180 Personen höher.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist, gegen den Trend der Arbeitslosigkeit insgesamt, innerhalb der vergangenen zwölf Monate stark angestiegen. So sind aktuell 27.428 Arbeitslose mindestens seit einem Jahr auf Arbeitssuche, das sind 2.265 Menschen oder 9,0 Prozent mehr als im September 2020. Im Vergleich zum September 2019 stieg die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 30,1 Prozent an. Seit Mai dieses Jahres ist ein leichtes Abschmelzen der Langzeitarbeitslosen zu beobachten. Da der Rückgang aber deutlich schwächer verläuft als bei der Arbeitslosigkeit insgesamt steigt der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen weiter an und liegt aktuell bei 45,8 Prozent.
Die Entwicklung der offenen Stellen, welche durch die Jobcenter und Arbeitsagenturen angeboten werden können, verläuft erfreulich. Im September 2021 wurden durch die Arbeitgeber in OWL 4.956 freie Stellen neu gemeldet. Dies entspricht einem Plus zum Vorjahr von 775 Stellen oder 18,5 Prozent. Auch der Bestand an freien Stellen stieg weiter an und liegt mit aktuell 24.410 Stellen deutlich über dem Wert des Vorjahres und sogar 18,8 Prozent über dem Niveau des September 2019, dem Vergleichsmonat aus den Vorjahren, welcher noch nicht unter dem Einfluss der Pandemie stand. Die Arbeitskräftenachfrage war im Frühjahr bis in den Sommer 2020 hinein massiv eingebrochen.
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